Mittwoch, 7. Dezember 2011

Kommentar Marc Aurel

Marcus Aurelius Antoninus Augustus (26 Aprilis 121 - 17 Martii 180) fuit philosophus Stoicus et imperator Romanus ab anno 161 usque ad mortem suam anno 180. Dixit : Cucumis amarus: mitte! Vepres in via: declina! sufficit. Die Zahl derjenigen, die sich heute noch auf die Lektüre der alten Autoren berufen, ist stark rückläufig. Thomas Bernhards Helden schwören immerhin noch auf Pascal und Voltaire, also auf Autoren der frühen Neuzeit, wie ernst es ihrem Schöpfer damit war, ist schwer zu sagen. Es gibt sie sicher noch, die Leser von Cicero und Seneca, aber, so wie die Öffentlichkeit inzwischen ausschaut, kann man damit kaum noch punkten, dafür bedarf es schon der Einsicht in neuere literarische Errungenschaften und Feuchtgebiete. Der Leser, mit dem wir es hier zu tun haben, gibt zunächst seine suchtähnliche Abhängigkeit von der Prosa ganz allgemein zu Protokoll, um sich dann ihrer momentanen Zuspitzung auf Marc Aurel zuzuwenden. Ich schiebe ihn nur schwer zur Seite. Dabei ist er kein blinder Verehrer des römischen Kaisers. Die heroischen Sprüche der Stoiker, und zumal Marc Aurels, sind ihm suspekt. Für den Augenblick zwar machen sie ihn, angegriffen wie er ist, gefaßter und straffer, auf Dauer aber kann es nur darum gehen, ein Mensch zu werden, wie man es im Herzen wünscht. Auf Dauer gesehen, wird er sich wohl auch wieder anderen Autoren zuwenden.

Marc Aurel

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