Samstag, 15. Oktober 2011

Kommentar Bedienerinnen

Im Düval am Boulevard Sebastopol ist es noch früh, die Gäste bislang spärlich, das Personal schon dienstbereit. Die geringe Bestellung des Gastes, ein Joghurt, wird nicht nur sorgfältig ausgeführt, die Bedienerin scheint besorgt um den leidenden Selysses und therapiert ihn gleichsam mit der Stille ihrer Handlungen. Bald schon wird rege Betriebsamkeit herrschen in diesem Lokal, Selysses denkt an die Begegnung mit einer Bedienerin im vergessenen Südosten Englands, wo die Stille noch weitaus tiefer war und anhaltend, aber ganz und gar nicht trostreich. Gut denkbar, daß damals der Gast, also er, und die Bedienerin die einzigen Menschen in dem gar nicht einmal kleinen Hotel waren, das aus vorgefertigten Teilen bestehende Mahl mochte sie vor dem Servieren selbst auf die eine oder andere Weise erhitzt haben. Ein Menschenpaar allein in einem großen Haus, das bietet alle Möglichkeiten, an die dunkelsten, in die Richtung, die Hitchcock in seinem vielleicht bekanntesten Film verfolgt hat, will man dabei noch gar nicht einmal denken.

Bedienerinnen

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